Paléo, das dem Regen immer ganz knapp entkommen ist, geht heute Sonntag, 28. Juli, nach sechs ausverkauften Tagen mit unzähligen musikalischen Höhepunkten zu Ende. Das Festival profitierte von der unglaublichen Treue des Publikums und einem traumhaften Wetter.
Paléo stellt fest, dass seine Formel die Neugier des Publikums anregt. Dieses zog unermüdlich von einer Bühne zur andern und interessierte sich ebenso für die anerkannten Künstlerinnen und Künstler wie für die Neuentdeckungen. Sowohl auf der ikonischen Grande Scéne oder auf Véga, die bezüglich Qualität ihrer grossen Schwester in nichts nachsteht, als auch auf den unkonventionelleren Bühnen Belleville, Club Tent und Dome. Die Besucherzahlen sind überall hervorragend.
Die Programmverantwortlichen ziehen eine begeisternde künstlerische Bilanz und möchten die Qualität der Darbietungen der Künstlerinnen und Künstler unterstreichen. Legenden und Nachwuchs wechselten sich in einem einzigartigen generationenübergreifenden Ballett ab. Besonders hervorzuheben ist die aussergewöhnliche Verbindung zwischen dem Publikum und den Künstlern, die sich bisweilen gar nicht mehr trennen wollten.
Die Punk-Priesterin Patti Smith erdöffnete die Ausgabe mit einer entwaffnenden Aufrichtigkeit. Die Entdeckung Burna Boy wurde mit einer tollen Performance dem Versprechen ihres neuen Status als lIkone gerecht. Sam Smith bot ein musikalisch grandioses Konzert an einem magischen Abend. Und dann wäre da auch noch der legendäre Nile Rodgers zu erwähnen, der als menschenverbindender Künstler und Hitmaschine alle Generationen des Festivals begeisterte.
Das Festival war Zeuge eines wunderbaren Zusammentreffens der Generationen rund um vereinende Künstler. Der überwältigende Auftritt von Véronique Sanson hat das Publikum 10 Jahre nach ihrem letzten Besuch nachhaltig geprägt. Véga bedeutete den endgültigen Durchbruch für Zaho de Sagazan, die ein Jahr nach ihrem ersten Auftritt im Club Tent vor 25000 zu Tranen gerührten Menschen auftrat. Nicht zu vergessen sind auch die herausragenden Shows des norwegischen Popstars Aurora und der grandiosen Songwriterin Hoshi.
Der Rap elektrisierte das Publikum und sorgte für grossen Andrang vor der grossen Bühne. Die Rap-Daddys IAM verstanden es, Einstimmigkeit zwischen allen Generationen zu schaffen. Neben ihnen sorgte die neue Generation mit den Phanomenen PLK, Gazo & Tiakola fur eine verrückte Stimmung in der Menge. Ein paar Meter weiter stellte der maskierte Drill von Ziak die Véga auf den Kopf, und der Genfer Slimka brachte den Club Tent zum überborden.
Die elektronische Musik schuf Momente in der Schwebe, ausserhalb von Raum und Zeit. Das Symphonieorchester von Worakls und die Techno-Legende Paul Kalkbrenner boten auf Véga Rave-Ambientes unter freiem Himmel. Die strahlende Nische Belleville, eine synthetische Blase mitten im Festival, bot Raum ftr musikalische Underground-Nischen wie den chilenischen Neoperreo von Tomasa del Real, den Techno des italienischen Duos 999999999 und den aufstrebenden Star Estella Boersma. Der Drum‘n’Bass seinerseits, vertreten durch seine Zugpferde Kara und Lens, beweist immer wieder aufs Neue, wie relevant er für das Programm ist.
Das dieses Jahr auf den Balkan ausgerichtete Village du Monde verzeichnete einen Anstieg der Besucherzahlen, in erster Linie dank der Anpassung des Zeitplans. Gefestet wurde überall: von der Bühne Dome zum kleineren Rahmen des Pont und bis in die Logen der Künstlerinnen und Künstler… Ganz speziell zu erwähnen sind die magnetischen Auftritte des nicht-binaren Künstlers Bozo Vreéo und des serbischen Trompeters Boban Markovic. Die Ausgabe 2025 ist dann dem Maghreb gewidmet. (Quelle: Festival / Paleo.ch)
Lineup (Bilder)
26.7: Sirens Of Lesbos, Slimka, Olivia Ruiz, Julien Granel
27.7: Lakna, YVNNIS, Caravan Palace, Rounhaa, 52′ en Concert
Website: https://yeah.paleo.ch/
Fotograf: Joe Bürgi